Jean-Krämer-Schule

Als Kamerateam befragten die Schüler Bürger

Bei der speakup!-Medienwerkstatt hatte die 9F die Möglichkeit, den Wert und die Grenzen von Meinungsfreiheit zu erleben. Die Schüler erarbeiteten einen Fragenkatalog rund um das Thema Meinungs- und Medienfreiheit, und warum diese so wichtig sind. Nach dieser Themenkonferenz sind die Teilnehmer im Alter von 14 bis 18 Jahren als Schulreporter mit Mikrofon, Kamera und Fotoapparat zu den Dreharbeiten auf offener Straße durch Berlin gezogen, um zu ausgewählten Aspekten Meinungen einzuholen. „Was denken Sie über Flüchtlinge?“ oder „Wie würden Sie sich als Flüchtling fühlen?“ lauteten etwa die Fragen. Diese berühren vordergründig die Flüchtlingsthematik oder Fragen von Diskriminierung, sind aber ebenso stark an die Äußerung freier Meinung geknüpft, da es sich um brisante Themen handelt. Dabei wechselten die Jugendlichen zwischen den Rollen Regie, Kameraführung und Interviewer hin und her.

„Das haben sie wirklich großartig gemacht. Die Schüler hatten keine Berührungsängste, sind auf Menschen zugegangen, konnten sich teilweise sogar in ihren Mutter- oder Heimatsprachen wie Farsi oder Arabisch, aber auch in Englisch mit Interview-Partnern auseinandersetzen, und auch Untertöne im Gespräch wahrnehmen und einordnen“, berichtet Klassenlehrerin Andrea Küpper.

Im Anschluss an die Dreharbeiten ging es zum Schnitt und Fertigstellen der Videos. „Die Beiträge wurden von den Jugendlichen selbst und über vier Stunden lang geschnitten. Sie mussten diese auch teilweise übersetzen und haben die Beiträge mit Untertiteln versehen“, schildert Küpper. Die von der Klasse 9F vollständig in der Jean-Krämer-Schule produzierten Videos wurden in einer abschließenden Diskussionsrunde in der Klasse präsentiert auf der Facebookseite der Deutsche Welle Akademie gezeigt.

Die Jean-Krämer-Schule war die erste Schule, an der dieser Workshop durchgeführt wurde. Anfang 2018 sind weitere Workshops an Bonner Schulen geplant.

(Bericht Berliner Woche 17.12.2017)